Champagner ist ambivalent - überall trinkt man ihn, am Königshaus ebenso wie im Moulin Rouge oder auch im P1, perfekt zu Goldenen, Silbernen, Grünen Hochzeiten, ja nahezu allen Familienfeiern und natürlich zu Geburtstagen. Champagner ist gleichzeitig schick und trendy, apart und hochelegant - eine homogene Marke und auf der ganzen Welt bekannt.

‚Früher war alles besser?‘ - Nein, sicher nicht! Aber einfacher! Man trank Schaumweine der großen Champagnerhäuser - der Négociants, die ihren jeweiligen Stil jahrzehntelang in die Flasche und auf den Markt brachten: kontinuierlich gut - selten innovativ! Doch sie schenkten der Champagne ihren Ruhm, ihr Renommee. Das Angebot war überschaubar und daher relativ bekannt. Heute  gibt es mehr faszinierende ‚Schaumweine‘ denn je! 500 Häuser produzieren 3000 verschiedene Qualitäten aus 5 Subregionen - da den Überblick zu behalten, fällt zugegeben schwer.

Winzerchampagner‘ kursiert in Szenebars und Restaurants. Doch was ist das eigentlich? Champagner direkt vom Weinbauern!

Champagner direkt vom Weinbauern! Kaum 20 Jahre her existierten nur rund ein Viertel der Champagnerhäuser. Weinbauern verkauften ihre Trauben größtenteils an große Handelshäuser. Heutzutage produzieren Winzer immer öfter Ihren eigenen Champagner, der Terroirgedanke, also die Herkunft der Grundweine, spielt eine wesentlich größere Rolle und Ausbau im Holzfass ist topaktuell.

Ein besonders talentierter Winzer ist David Pèhu vom Weingut Pèhu-Simonet. 1980 von Charly Pèhu gegründet führt David das Weingut seit 2000 in Eigenverantwortung. Seine Weinberge liegen fast ausschließelich in Grand Cru-Lagen in den Dörfern Verzenay, Verzy, Sillery und Le Mesnil-sur-Oger. Pèhus Champagner sind Schaumweine mit Profil, sie tragen eine ganz klare Handschrift. Komplex, druckvoll mit großartiger Substanz und herausragender Tiefe. Die Champagner von der nördlichen Seite der Montagne de Reims tragen den Namen Face Nord, alle anderen kommen als Einzellagen-Champagner „Fins Lieux“ auf den Markt. Fins Lieux No. 1 ein reinsortiger Pinot Noir duftet nach reifen Äpfeln und Haselnüssen und hat eine cremige Textur, Fins Lieux No. 6 aus 100% Chardonnay ist kreidiger und straffer und betört mit feinen weißen Blüten und Limettenschalen.

Die beiden Magnumflaschen aus dem Sensationsjahrgang 2008(wahrscheinlich der Beste in den letzten 20 Jahren), ebenso ein Pinot noir und ein Chardonnay sind Raritäten und absolute Weltklasse-Champagner von enormer Tiefe, Komplexität und Finesse!

Den Großteil seiner Weinberge bewirtschaftet David Péhu biodynamisch; eine Zertifizierung soll in den nächsten Jahre erfolgen. David ist ein herzlicher Mensch, leidenschaftlich und ein absoluter Perfektionist! Seine Vinothek ist sein Wohnzimmer, eingerichtet im Stil der 80er Jahre, in dem sich auch schon vormittags exzellent Champagner trinken lässt (persönlicher Erfahrungsbericht)!  Die Qualitäten sind herausragend und individuell! David Péhu ist definitiv ein „Rising Star“ am Champagnerhimmel.

Flasche kalt stellen, öffnen und genießen! Viel Freude damit!